Erschienen am 12.07.2019 im Main Echo
Hubertus Stolz lässt Blumen blühen
Naturschutz: 37-jähriger Landwirt will mit »Bienenweide« in Seckmauern ein Zeichen setzen – Artenvielfalt für spätere Generationen erhalten
LÜTZELBACH-SECKMAUERN. Hubertus Stolz will einiges anders machen, als man es von seinem Berufsstand kennt. Der 37-jährige gelernte Landwirt und Landmaschinenmechaniker hat vor sechs Jahren den elterlichen Hof übernommen. In wenigen Tagen werden seine Zwillinge fünf Jahre alt. „Die Kinder sollen es auch noch erleben dürfen, dass auf einem Acker Bienen und Schmetterlinge leben“, sagt er. Dafür hat er eine fast ein Hektar große Fläche ausgesucht, die die nächsten drei bis vier Jahre Blumenwiese sein soll. Auf der „Bienenweide Seckmauem“ hat er im Frühjahr eine mehrjährige Saatgutmischung aus 14 einjährigen Bienenpflanzen und 26 heimischen Wildpflanzen ausgesät. „Damit blüht die längste Zeit im Jahr immer etwas“, ergänzt Ehefrau Katharina.
„Die Kinder sollen es auch noch erleben dürfen dass auf einem Acker Bienen leben.“
Hubertus Stolz, Landwirt in Seckmauem
Finanziert durch Patenschaften
Der zur Blumeniese verwandelte Acker liegt am Obernburger Wald in der Gemarkung von Seckmauem. Von hier oben reicht der Blick bis in das Maintal und zu ihrem Anwesen, dem Sonnenhof. Mit dem Gedanken hat das Paar sich schon länger beschäftigt, die Möglichkeit aber verworfen. über einen Zuschussantrag aus EUMitteln das Projekt zu finanzieren. „Viel zu bürokratisch und finanziell uninteressant“, lautete das Ergebnis.
Die Lösung: 18 befreundete Firmen und Geschäftsleute aus der Umgebung sowie die Gemeinde Lützelbach haben über ein Patenschaftsmodell die Idee gefördert und finanziert. Mit verschieden großen Parzellen von mindestens 500 Quadratmetern sind sie zu einem Quadratmeterpreis von 50 Cent „Teilhaber“ der Bienenweide geworden. Direkte Nutznießer sind zwei Bienenvölker, die im Schatten der Kirschbäume, etwa in der Mitte der Ackerfläche. aufgestellt wurden. Bienen. Schmetterlinge und andere Insekten haben hier ihre Freude an Dill, Borretsch, Färber-Disteln, echtem Koriander, Hopfenklee, Garten-Rettich, Ägyptischem Klee, Rot-und Weiß-Klee, Schafgarbe, Wiesenkümmel, Wegwarte, wilden Möhren, Fenchel. Spitzwegerich, Wiesen-Salbei und anderen Pflanzen.
Author: Manfred Giebenhain